Project Description

Lando van Herzog  Musiker (vocals, violin) Autor PFP Initiator / Produzent

„Wenn die Schöpfer geistiger Werke nicht mehr entsprechend entlohnt werden,
gerät die Existenz der kreativ Schaffenden in Gefahr. Dies stellt eine Bedrohung  unserer Kultur dar.
Man sollte daher meinen, daß sich gerade die betroffenen Künstler deutlich und lautstark
zu dieser Problematik äußern  – doch eigentlich herrscht lähmende Ruhe.

Daher habe ich PROJECT FAIR PLAY initiiert: Basis dieses Projektes  ist ein Konzept-Album,
auf dem wir Künstler uns mit unseren eigenen künstlerischen Mitteln – Musik, Wort und Bild – äußern
zum Thema Respekt vor geistigem Eigentum im digitalen Zeitalter.
Es ist das erste Projekt überhaupt, in dem  Künstler hierzu Stellung nehmen.

Und weil FAIR PLAY viele Dimensionen hat, so in Sport, Arbeitswelt oder zwischen Menschen,
kommen diese Themen ebenfalls zur Sprache.


Ich sage:  Mein Name ist Mensch ich bin Dein Bruder“

ACHT FRAGEN AN DEN PROJEKT INITIATOR UND PRODUZENTEN 

  1. Was war der persönliche Ausgangspunkt, ein solches Projekt zu starten?

Früher habe ich meine Musik ausschließlich online über die damals gängigen Portale vertrieben. Myspace war die angesagteste Plattform, und ich war dort extrem präsent mit einer Riesenfanbase, die ich  gemeinsam mit meinem Fanclub aufbaute und pflegte. Trotz gewaltiger Präsenz meiner Musik im Netz, waren die legalen Downloads mäßig und ich mußte nach Recherchen feststellen, daß der größte Teil meiner Werke illegal genutzt wurde. Diese Umsonst Mentalität hat sich bis heute, wenn auch in anderer Form, verstärkt. 

Vor 5 Jahren schickte mir Kosho (Gitarrist der Söhne Mannheims) eine Mail mit der Bitte, die Online Petition „ wir sind die urheber“ zu unterzeichnen. Das Thema Schutz geistigen Eigentums wurde und wird immer wieder auf Musik/Kultur Messen und in Petitionen zum Thema gemacht. Das Thema ist den Fachleuten bewußt. Wie aber kann man dieses Anliegen den Menschen draußen vermitteln, ohne erhobenen Zeigefinger, kreativ und charmant? Da kam ich auf die Idee, daß wir Künstler mit unserem ureigensten Argument – der Kunst und Musik – Stellung zu dieser Thematik beziehen können und ein Musikalbum dazu produzieren und dieses veröffentlichen. Ich sprach mit Dr. Carl Mahlmann (Phononet Gründungs – Mitglied und 34 Jahre EMI Manager). Carl war  während seiner beruflichen Laufbahn immer wieder für den Schutz geistigen Eigentums eingetreten. Er war sofort begeistert von der Idee und bot seine volle Unterstützung an.
Daraufhin setze ich mich mit den Künstlern in Verbindung, die ich persönlich kenne (oder deren Management/ Produzenten), und von denen ich wußte, daß Sie für fairen Umgang mit der Arbeit der Künstler (insbesondere nicht Etablierter) stehen: Mit Tobias Künzel von den Prinzen, Kosho von den Söhnen,  Marianne via Michael, Frank Schätzing und allen anderen heutigen PFP Akteuren …  Das Feedback war eindeutig: Tolle Sache, wir sind dabei!
Carl und ich gaben dem Kind einen Namen und verfassten  daraufhin das  PROJECT FAIR PLAY Papier, das u.a. den Projekt Ausgangspunkt aus soziokultureller Sicht beschreibt:

 … Auslöser der Konzeptidee PROJECT FAIR PLAY ist die seit Jahren andauernde, immer wieder aktuelle Diskussion um das Urheberrecht  und den Umgang mit den kulturellen Werten geistigen Eigentums im digitalen Zeitalter. Seit der Jahrtausendwende hat sich die Umsonstversorgung in kulturellen Bereichen rapide ausgebreitet, zunächst in der Musik, dann im Film und zuletzt auch im Bereich des gedruckten Wortes. Damit wird die Umsonst-Kultur – oder besser: Umsonst-Unkultur – zur Bedrohung der kulturellen Werte unserer Gesellschaft. Viele Beteiligte haben zu diesem Thema eigene Sichtweisen und Vorstellungen, die konträr zu anderen sind. In den Medien wird öffentlich engagiert und kontrovers diskutiert und agiert. Jedoch: Wenn die Schöpfer geistiger Werke nicht mehr entlohnt werden, gerät die Existenz der kreativ Schaffenden in Gefahr. Man sollte daher meinen, dass sich gerade die betroffenen Künstler deutlich und lautstark zu dieser Problematik geäußert haben und äußern – doch es herrscht bis auf ganz wenige Ausnahmen lähmende Ruhe. Daher ist es an der Zeit, dass wir Künstler selbst – von uns aus – Stellung beziehen, und zwar mit den uns eigenen künstlerischen Mitteln: Musik, Bild und Wort. Aber nicht, indem wir spalten, sondern vereinen. Indem wir durch unser Medium, die Musik, „kreativ und charmant“ zu Lösungen beitragen. Das ist der Kernansatz hinter PROJECT FAIR PLAY….

  1. Was war die Prämisse für die Umsetzung?

Es war uns allen von Anfang an klar, welche Voraussetzungen für eine erfolgreiche PFP Umsetzung notwendig sind: Große Willenskraft, extreme Arbeitszeitinvestition, starke Vermarktungspartner und finanzielles Kapital. Die Zeit habe ich mir genommen, überzeugte Vermarktungspartner konnte ich finden. Alle  Künstler haben – uneigennützig in eigenem Interesse – zur Erstellung des Albums beigetragen. Produktion und Veröffentlichung des Albums werden durch den Einsatz eigener privater Mittel ermöglicht.

  1. Was waren die Argumente gegenüber den beteiligten Künstlern?

Bei den beteiligten (!!!) Künstlern benötigte ich keine Argumente. Sie waren von Anfang an von dem Projekt überzeugt.

  1. Die Auswahl der Künstler ist sehr unterschiedlich, d.h. es werden unterschiedliche Zielgruppen angesprochen. Welche Zielgruppe soll mit dem Projekt erreicht werden?

1)  Für alle diejenigen, die gegenseitigen Respekt und fairen Umgang miteinander für  bedeutend halten, hat PROJECT FAIR PLAY einen besonderen Wert. Der Kauf dieses Albums ist eine großartige Möglichkeit, seinen persönlichen Respekt vor schöpferischer Arbeit in Musik und Kultur zu dokumentieren. Zum Beispiel gegenüber seinen Freunden und Bekannten. Oder als Lehrer gegenüber seinen Schülern. Oder als Eltern gegenüber den Kindern. Der Erwerb dieser CD ist nicht nur ein Beitrag zum Erhalt der Vielfältigkeit der Kultur, sondern ein großer Beitrag für das individuelle Selbstbekenntnis zu den Werten von Kunst und Kultur. Und nicht nur wegen der großartigen Songs, sondern auch wegen der beeindruckenden Interludes ist dieses Album eine einmalige Geschenkidee!

 2)  Jeder PROJECT FAIR PLAY Künstler hat eine riesige Fanbase. Diese sind  natürlich auch unsere Zielgruppe: Christoph Maria Herbst (für seine erste Kinoproduktion „Stromberg – Der Film“ sammelten seine Fans binnen einer einzigen Woche das nötige Kapital, was für eine Fan Community)  Söhne Mannheims, Mousse T,   Frank Schätzing,   Marianne Rosenberg,    Yvonne Catterfeld,     Die Prinzen,  Joyce Ilg (youtube star mit 1.3 Mill. Abonnenten)  und viele,viele mehr  … unzählige Platz 1 Positionierungen der mitwirkenden Künstler in den Musik- Film- und Buch-Charts verdeutlichen die Beliebtheit der PROJECT FAIR PLAY Künstler.

3)  FAIR TRADE Konsumenten gehören ebenfalls zur PROJECT FAIR PLAY Zielgruppe.    Die erste offizielle FAIR TRADE Hymne wurde von uns für das CD-Projekt produziert.    Mit Fair Trade Gründer und GF Dieter Overath sind Kooperationen festgelegt :        PROJECT FAIR PLAY Präsentation  in der Transfairdatenbank in 100 Ländern mit 10.000.000 Mitgliedern  Fair Trade Newsletter: über 30.000 Abonnenten Fair TradeHomepage  40.000 Clicks / Monat  CD Präsentation auf FAIR Trade Events (Messen, Kongresse, Neulistung von Produkten) an Schulen, bei Campaignern und bei 250 Partnerfirmen von FAIR Trade. 

  1. Die einfache Formel „wenn man etwas downloaded und dafür zahlt, handelt man korrekt. Zahlt man nicht, macht man sich strafbar“, ist mittlerweile nicht immer anwendbar, da beispielsweise Musiker hin und wieder kostenfreie Downloads anbieten. Wie kann das Projekt FAIR PLAY dazu verhelfen, klare Vorgaben zu setzen?

Wir wollen mit unserer Musik und Kunst Brücken bauen und  Bewusstsein für Respekt gegenüber unserer Arbeit in den Köpfen der Menschen schaffen. Es ist nicht die Aufgabe von PFP, zu helfen, klare Vorgaben zu setzen.

Zum Thema kostenlose Downloads: Eine amerikanische Superstar Rockband kann es sich leisten,ihre Alben zum Gratis-Download ins Netz zu stellen, weil  die Plattenfirma damit einen gewieften Plan verfolgt. Ein Independent Künstler, der täglich ums musikalische Überleben kämpft, kann das nicht. Welche Einstellung PFP hierzu hat, ist offensichtlich.

  1. Wie wird das Engagement der Politik, in Hinsicht auf illegale Downloads und entsprechende Plattformen, von Seiten der Initiatoren von FAIR PLAY gesehen?

Im reformierten Urhebervertragsrecht zB. sehe ich zwar  leichte Verbesserungen für die Urheber, aber auch das Zögern des Gesetzgebers, die Rechte der Urheber substantiell und effektiv zu stärken.  Ich habe mich mit  Staatssekretär Dr. Marc Eumann, Vorsitzender der Medienkommission beim SPD-Parteivorstand und Jürgen Doetz, Chef der Content Allianz, zu ausführlichen Gesprächen getroffen  …. Aber ich erkenne immer deutlicher, daß Medienpolitik in ihrer Komplexität eine ernste Herausforderung selbst für die Verbansprofis und Politiker ist und mein Informationsstand zu gering, als daß ich hier wirlich Kompetentes und Aufschlussreiches im postfaktischen Zeitalter vermitteln könnte.

Außerdem kann und werde ich mich als Initiator von PFP nicht zum Engagement der Politik äußern, da ich nicht das politische Sprachrohr meiner PFP Kollegen sein kann. Zumal PFP keine parteipolitischen Positionen vertritt. Wir setzen mit PFP an der richtigen Stelle an: Bei den Menschen. Wir versuchen, mit unserem Projekt Bewußtsein zu schaffen. Wenn wir erreichen, daß Mitbürger in Ihrer Einstellung zu Werten des geistigen Eigentums bewußter werden und dies auch zum Audruck bringen in ihrer politischen Aussage, dann wird Politik die entspechenden Rahmenbedingungen liefern müssen. 

  1. Welche politische/gerichtliche Umsetzung wäre wünschenswert?

 Gerade weil wir Künstler im Rahmen von PFP mit unseren eigenen künstlerischen Mitteln und gemäß unserem künstlerischen Selbstverständnis etwas gegen die Umsonst-Unkultur unternehmen, fordern wir im Rahmen von PFP nicht Unterlassungserklärungen, Schadensersatz und strafrechtliche Maßnahmen, sondern wir fordern FAIR PLAY und Respekt gegenüber unserer künstlerischen Arbeit.

  1. Was ist die persönliche Zielsetzung, die das Projekt FAIR PLAY erreichen soll?

Es geht uns darum, dem FAIR PLAY Gedanken in den Bereichen zwischenmenschlicher Beziehung und Kultur Geltung zu verschaffen. Natürlich glauben wir nicht, dass die „Umsonst-Versorger“ spontan in die Läden rennen, um diese CD zu kaufen. Jedoch: Jeder Mitbürger, der eine andere Einstellung zu Werten des geistigen Eigentums hat, kann dies mit dem Kauf der CD / des Downloads erstmalig zum Ausdruck bringen.